Christoffel Rötali No.8 – Oak Wood Rötali

Als ich damals mit dem Gedanken spielte, unseren Rötali weiterzuentwickeln, etwas ganz Eigenes zu kreieren, musste ich feststellen, dass Holz eine Herausforderung ist. Es nimmt Zucker, Fruchtaromen und all die tragenden Komponenten unseres traditionellen Rezepts auf und schmeckt nach nichts – und so wurde aus der Idee vorerst nichts.

Doch manche Dinge lassen einen nicht los, sie nisten sich ein, reifen wie ein guter Tropfen, bis sie bereit sind, das Licht der Welt zu erblicken.

Und es war eine dieser schicksalhaften Begegnungen, die alles veränderte.

Am 40. Geburtstag von Debbie Weller verwickelte Nadja Lolo Weller und mich in ein Gespräch – ein Gespräch über Whisky, über Fassreifung, -abschweifend auch über Gott, die Welt und dessen Rettung ;-), über die Kunst der Veredelung. Und genau in diesem Moment machte es Klick: Warum nicht die Kunst der Whiskyreifung nutzen, um unseren Röteli auf eine neue Stufe zu heben?

Doch eine Idee allein reicht nicht. Sie braucht Menschen, die sie tragen, die bereit sind, Zeit, Wissen und Leidenschaft zu investieren. Und genau hier kommt Lolo ins Spiel.

Ein Mann mit akribischer Präzision, einem fast schon unheimlichen Gespür für Spirituosen und der Geduld eines Uhrmachers – er sagte nicht einfach: „Interessant“. Nein. Er sagte: „Lass es uns versuchen!“

Und so begann unser Abenteuer.

Während meine Ressourcen begrenzt waren, übernahm er mit unermüdlichem Einsatz die Obhut dieses Projekts.

Wir (ich sage absichtlich wir, da wir in engem Austausch waren bzw. sind, aber der Ruhm gebührt Lolo) begannen zu experimentieren – mit verschiedensten Holzarten, mit Kirschenholz, Eiche, Sherryholz, in unterschiedlichsten Toasting-Graden. Wir testeten Würfel, Chips, unterschiedliche Einlagerungsmethoden. Jede Variante war ein Schritt auf einer Reise, die wir gemeinsam antraten – voller Neugier, voller Leidenschaft.

Und dann kam der Moment der Wahrheit. Ein Tasting, ein Experiment mit Verkostern aus unserem nahen Umfeld. Hier wurde nicht nur probiert, sondern genau dokumentiert, analysiert, bewertet. Und aus dieser intensiven Arbeit kristallisierten sich zwei herausragende Varianten heraus:

• Der Röteli-Brand mit Sherryholz-Cubes
• Der klassische Christoffel Röteli mit Eichenholz

Doch Ideen allein reichen nicht – sie müssen im echten Leben bestehen. Und so testeten wir weiter (Feldtest mit 30l Fass – Reproduzierbarkeit), bis wir mit Gewissheit sagen konnten: Das ist es!

Das Ergebnis dieser Reise präsentieren wir euch heute voller Stolz:

Den Christoffel Röteli Nr. 8 – Oakwood Röteli.

Aber dieses Produkt ist mehr als nur eine neue Kreation. Es ist eine Hommage.

Eine Hommage an einen Mann, der mich geprägt hat. An meinen Papa René.

Mein Papa, geboren im August 1948, verstarb ebenfalls im August – und hinterließ nicht nur Erinnerungen, sondern eine tiefe Verbundenheit, die uns alle eint:

Seine Rückennummer, die No. 8 war legendär. Seine innig geliebten Enkel Sina und Lea tragen sie, wann immer möglich, ebenso auf dem Rücken.

Und ich selbst? Ich spielte mit der 58 – weil die 8 damals nicht verfügbar war.

Als wir über einen Namen für den veredelten Rötali nachdachten, wusste ich lange nicht, wie wir unser Werk benennen sollten. Und dann, an dem Tag seines Todes, auf der Rückfahrt aus dem Welschland, mit Tränen in den Augen, kam die Eingebung.

Nadja sagte: Warum nicht die Nummer 8? Und in diesem Moment war alles klar. Die Zahl 8 – das Symbol der Unendlichkeit. Die Zahl, die uns alle begleitet hat. Die Zahl, die für Beständigkeit, Kraft und Ewigkeit steht.

Und wenn ihr nachlest, was Eichenholz bedeutet, dann wird es euch Gänsehaut bereiten:

„Die Eiche gehört zu den traditionellen Hölzern, um die sich Mythen und Geschichten ranken. Sie wird mit Donner, Stärke, Mut, Heilung, Langlebigkeit, Schutz und Glück in Verbindung gebracht. Starkes, haltbares Holz genießt den Ruf der Unzerstörbarkeit.“

Und genau das war mein Vater. Ein Fels. Ein Kämpfer.

Ein Mensch, wo sein Geist und seine Stärke in diesem Rötali weiterleben.

Heute stossen wir an – auf eine Idee, die nie verging.

Auf eine Reise, die uns hierhergeführt hat.

Auf einen Papa, wo sein Kampfgeist und Vermächtnis in jeder Flasche dieses einzigartigen Tropfens weiterleben.

Auf den Christoffel Röteli Nr. 8 – Oakwood Röteli.

Auf euch. Und auf all das, was bleibt.

VIVA!